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Bauelemente aus Hanf und Popcorn

Das Unternehmen Smarter Habitat hat jetzt ein „grünes“ leichtbau-Paneel entwickelt, das aus pflanzlichen Stoffen und Agrarabfällen besteht. Zudem lässt es sich auch in großen Stückzahlen günstig, energieschonend und regional herstellen. Diese biobasierte Alternative soll das verantwortungsvolle CO2-neutrale Bauen forcieren.

// Foto: Smarter Habitat

Die Mission des 2019 gegründeten Start-ups Smarter Habitat ist klar: ein Produkt auf den Markt zu bringen, das das Bauen künftig umweltfreundlicher, einfacher und dabei auch günstiger machen soll und so dazu beiträgt, erschwinglichen Wohnraum überall auf der Welt zu schaffen. Nach jahrelanger Forschung und Entwicklung ist mit „eco Hab“ ein „grünes“ Leichtbau-Paneel entstanden, das aus pflanzlichen Stoffen und Agrarabfällen besteht und sich in großen Stückzahlen kostengünstig und energieschonend regional herstellen und dort auch einfach und schnell verbauen lässt. Das Know-how für die Produktion wird Smarter Habitat weltweit im Lizenzverfahren vergeben.

Unterstützt durch ein Experten-Netzwerk aus Wissenschaft, Technologie und Industrie ist mit „eco Hab“ ein Baustoff entwickelt worden, der als biobasierte Alternative die Bauwirtschaft künftig nicht nur revolutioniert, sondern auch den Paradigmenwechsel hin zu einem verantwortungsvollen CO₂-neutralen Bauen beschleunigt.

Die Sandwich-Paneele bestehen aus zwei Basiskomponenten: Naturfaserlaminate als Deckschicht sowie ein Kernmaterial aus gepopptem Maisgranulat. Sie können in unterschiedlichsten Abmessungen und Dicken hergestellt werden. Natural Composite Laminate (NCL) bestehen wahlweise aus Naturstoffen wie Hanf-, Flachs-, Sisal- und anderen langfaserigen Agrarabfällen, die zu einem Vliesfilz verarbeitet und unter hohem Druck mit Spezialharz verpresst werden.

Die neuartigen Laminate wurden in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS, einer Forschungseinrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft in Halle (Saale) und der ebenfalls dort ansässigen C3 Technologies Gmbh entwickelt und legen die material- sowie verfahrenstechnischen Grundlagen für die industrielle Herstellung. Durch die Beteiligung an der C3 Technologies GmbH kann dieses innovative Wissen vom Labormaßstab in die produktionsreife industrielle Herstellung von Verbundwerkstoffplatten übertragen werden.

Gleichzeitig hat die Arbeitsgruppe „Chemie und Verfahrenstechnik von Verbundstoffen“ an der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie an der Universität Göttingen unter Leitung von Prof. Dr. Alireza Kharazipour als Verbundstoff ein Popcorn-Granulat für die Laminate entwickelt, das künftig statt des bisher für Paneele benutzten PU-Schaums verwendet werden kann. Hier sieht Smarter Habitat eine herausragende Möglichkeit, die bisher in der Bauindustrie verwendeten rohstoff- und energieintensiven Produkte aus Zement, Gips oder auf Erdölbasis hergestellte Materialien durch ein kosteneffizientes, nahezu hundertprozentiges Naturprodukt zu ersetzen. Zur kommerziellen Nutzung dieses einzigartigen Füllmaterials in „eco Hab“-Paneelen hat die Universität Göttingen einen weltweiten exklusiven Lizenzvertrag mit Smarter Habitat abgeschlossen.

UNIVERSELL EINSETZBAR

  • tragende Bauelemente für Dächer, Decken, Außenwände und Fundamente,
  • nicht-tragende Anwendungen wie Trenn- oder Trockenwände,
  • dekorative Anwendungen wie Gebäudeverkleidungen, Küchen- und Sanitär-Elemente,
  • Anwendung im Messe- und Ladenbau, bei Wohnmobilen, Tiny Houses u.v.m.
  • geeignet für alle Arten von Oberflächenbehandlung.