Laut einem Bericht des Branchendienstes KWD Fenster ist die gesamte Bauproduktion im Euroconstruct-Gebiet im Jahr 2023 um 1,4 Prozent gesunken und damit etwas weniger, als noch vor einem halben Jahr befürchtet. Für 2024 wird eine Fortsetzung des negativen Trends mit einem Rückgang von etwa 2,7 Prozent prognostiziert. Erst in 2025 soll es den Wendepunkt geben, der sich dann aber auch 2026 fortsetzen soll.
Die wirtschaftlichen Aussichten im Euroconstruct -Raum, so heißt es weiter, seien eher gemischt. Nach bescheidenen Wachstum im vergangenen Jahr (+0,4 %) mit Rückgängen der Wirtschaftsleistung in sieben Mitgliedsstaaten, wird der Fortschritt für 2024 als moderat kalkuliert (+1,1 %). Die Grafik liefert einen Überblick über die Entwicklung der Bauleistung in den Mitgliedsstaaten.
Als bremsende Faktoren werden u. a. der anhaltende Anstieg der Zinssätze sowie hohe nationale Haushaltsdefizite ausgemacht. Beides werde von den Euroconstruct-Partnern als klares Hindernis für die europäische Bautätigkeit gesehen. Der begrenzte finanzielle Spielraum der Zentralstaaten sowie der regionalen und lokalen Gebietskörperschaften, so heißt es weiter, könne sich negativ auf mögliche Steuererleichterungen oder Finanzspritzen, die Bereitstellung von Förderprogrammen oder die direkte Baunachfrage der öffentlichen Hand auswirken.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Finanzierungsbedingungen. Dieser Einflussfaktor soll sich in allen Hauptsegmenten ausgesprochen negativ auswirken. Der starke Zinsanstieg innerhalb kürzester Zeit habe die Finanzierung von Bauvorhaben für private Haushalte und Unternehmen erheblich erschwert, so heißt es bei KWD Fenster, die Situation normalisiere sich nur langsam. Laut dem jüngsten Bank Lending Survey der EZB habe sich die Nachfrage nach privaten Wohnungsbaudarlehen in der Eurozone zuletzt zumindest stabilisiert. Die Kreditnachfrage der Unternehmen schwächte sich jedoch bis zum Beginn des zweiten Quartals 2024 wieder ab und lag per Saldo noch deutlich im negativen Bereich.
So lautet denn die finale Prognose, dass die Probleme der letzten Jahre (z.B. Zinswende, Inflation, Baukostenanstieg) den Hochbau weiter belasten, während der Tiefbau 2024 expandieren soll.