Die Bau- und Wohnungswirtschaft wieder auf den Wachstumspfad zu bringen: Das ist das ausdrückliche Ziel der Bundesregierung und Voraussetzung für eine Rückkehr der gesamten Wirtschaft auf den Wachstumspfad, sagte Bundesbauministerin Geywitz.
Dies belegten auch die auf der Konferenz vorgestellten Gutachten eindrücklich. „Dauersubventionen für alle Bautätigkeiten kann es aber nicht geben“, so die Ministerin. Dazu seien Bauwirtschaft und Bautätigkeit in Deutschland zu umfangreich. „Wir können es nicht schaffen, alles, was in Deutschland gebaut wird, zu subventionieren“, sagte Geywitz. Für den frei finanzierten Wohnungsbau werde wieder ein tragfähiges Renditemodell benötigt.
Eine Hürde für den Wohnungsbau sind unter anderem bürokratische Verfahren und Vorschriften. Diese stellen oft hohe Anforderungen an das Bauwesen. Die Ministerin stellte deshalb die schnelle Einführung des sogenannten Gebäudetyps E („Einfaches Bauen“) in Aussicht, der viele Vorschriften auf einen Schlag reduzieren soll. Eine Einigung der Bauministerkonferenz, § 67 der Musterbauordnung entsprechend zu ändern, bestehe bereits. Die versprochenen Leitlinien dazu habe das Bauministerium selbst erstellt, an den notwendigen gesetzlichen Änderungen arbeite das Bundesjustizministerium.
Gebäudetyp E: Die Einführung eines Gebäudetyps E – E steht für „Einfaches Bauen“ – soll die Akteure aus der Bau- und Planungsbranche ermutigen, kreativ und kostengünstig zu planen und zu bauen. Entsprechende Änderungen sollen in die Musterbauordnung und die Landesbauordnungen übernommen werden. Der Bund nimmt die zivilrechtlichen Aspekte im Bereich der transparenten Vertragsgestaltung und -praxis in den Blick, um den Beteiligten ein vereinfachtes Bauen rechtssicher zu erleichtern.
Bundeswirtschaftsminister Habeck betonte die Bedeutung der Wohnungswirtschaft nicht nur für die Wirtschaft, zu der sie zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts beitrage, sondern auch für den sozialen Zusammenhalt. Es gehe auch um Pendelwege, Zeit für die Familie und soziales Engagement:
Den sozialen Wohnungsbau fördert die Regierung bis 2027 mit einer Rekordsumme von gut 18 Milliarden Euro. Allein 2024 steht dafür eine Rekordsumme von 3,15 Milliarden Euro zu Verfügung. „Der soziale Wohnungsbau wächst entgegen des allgemeinen Trends“, sagte Geywitz. Das erzeuge auch eine große Stabilität im Bereich der Nachfrage. Auch dies seien Mittel, die ab dem Standard EH 55 eingesetzt werden könnten.
Was bedeutet EH 55? EH bedeutet Energieeffizienzhaus und gibt an, wie viel Energie eine Immobilie im Vergleich zum Referenzgebäude aus dem Gebäudeenergiegesetz beim Betrieb benötigt. Es gibt die Effizienzhaus-Stufen 40, 55, 70 und 85. Je kleiner also die Zahl ist, desto geringer ist der Energiebedarf des Hauses.